Mein Wort des Jahres wird wohl „endlich“ werden. Endlich ist es soweit, endlich hat das warten ein Ende, endlich findet der Ironman Hamburg statt. Es ist die vierte Terminverschiebung seit Beginn der Pandemie und endlich kann ich an die Startlinie, endlich hat das viele Training ein Ende und ich kann herausfinden wofür die vielen Stunden gut waren, in denen meine Familie auf mich verzichtet hat, die ich genutzt habe, um jede Erledigung mit dem Jogger oder alleine zu Fuß zurückzulegen, jede noch so alberne Schritte Challenge, der Weg zur Arbeit mit dem Rad statt mit dem Auto und die vielen Runden im See, um mich auf das Freiwasser Schwimmen vorzubereiten.

Freitags ging es bereits nach Hamburg zur Anmeldung und Impfnachweiskontrolle, denn in Hamburg gilt dieses Mal 2G. Für zu Hause gab‘s verschiedene Säcke zum Sachen packen für die verschiedenen Wechsel.

Am Samstag ging es dann zum Check In mit dem Rad und den Wechselsachen für‘s Radfahren und Laufen zurück zur Wechselzone.

Sonntag, Raceday, frühmorgens um 5 Uhr gings mit der Bahn in die Hamburger City, 5.30 Uhr die letzten Vorbereitungen am Rad vornehmen, Verpflegung nochmal checken und bereit machen für‘s schwimmen. Der Neo darf bei 17 Grad Wasser-temperatur natürlich nicht fehlen.

Um 6.30 Uhr begann der Start der Profifrauen. Um 7.04 Uhr war es dann für mich soweit. 3,8 Km schwimmen vom Jungfernstieg in Richtung Außenalster und wieder zurück zum Rathausmarkt für den Ausstieg. Bis auf einen miesen unerwarteten Wadenkrampf lief es recht gut und in meinem geplanten Zeitfenster von 1:15-1:30 Std.

Nach einen schnellen Wechsel aufs Rad standen 3 Runden a 60 Km auf dem Programm. Stadtauswärts ging es über Billbrock und Moorfleet in die Vierlanden immer am Deich entlang. Und als wäre die Strecke nicht schon anspruchsvoll genug, spiele auch das Wetter an diesem Tag nicht mit.

Morgens schon kalt und ohne Sonne, kam nun auch noch Regen und Wind dazu. So oder so, es gab nur ein Motto, weiter, weiter, immer weiter und wenn möglich das ganz auch noch genießen. Kling immer ganz nett ist aber gar nicht so leicht.

Nach 150 Km ging es in der letzten Runden das letzte Mal auf den Rückweg, bei mittlerweile ordentlich Gegenwind. Da ich mich mentale darauf gut vorbereitet hatte und mir klar war, das es so kommen wird, war es tatsächlich leichter zu ertragen und die Vorfreude auf die Rückkehr nach Hamburg in die Wechselzone für den abschließen-den Marathon wuchs.

Schnell noch ein paar Wasser-flaschen als Andenken an die Veranstaltung geschnappt und zack, war die Radstrecke auch schon geschafft.

Voll euphorisiert, das dies auch noch in einer für mich unfassbar guten Zeit unter 6 Stunden passiert ist, ging es zum Laufen.

Jetzt noch den Marathon, dann ist es geschafft. 4 Runden entlang der Außenalster mit Rundenbeginn am Rathausmarkt. Runde für Runde gab‘s ein andersfarbiges Bändchen, bis man fast nen Regenbogen am Handgelenk hatte.

Mit zunehmender Dauer wurde der Körper immer müder und die Beine fingen an zu schmerzen. Dennoch kein Grund aufzugeben, dann halt langsamer, aber nicht stehenbleiben.

Und dann ist es endlich soweit, nach über 12 Stunden Gesamtzeit, einen halben Tag Sport am Stück, wann macht man das schon, einem Marathon mit fast 5 Stunden, die letzte Kurve über den Neuen Wall in Richtung Rathausmarkt. Was für ein hammer Erlebnis, der Weg auf den roten Teppich, noch ein letztes Mal alle abklatschen, die einen frenetisch zu jubeln.

Ein letzter „check“ bei Weltmeister Daniel Unger, der einen mit den lang ersehnten Worten „you are an ironman“ ins Ziel holt. Geschafft, das erste Mal Ironman. Endlich.

Ebenfalls freuen dürfen sich Katrin Altmayer und Sylvia Böhnke-Westphal über Ihren ersten Ironman und ein tolles finish und Wiederholungstäter Steffen Wetzel.

Zu den Ergebnissen: Florian Berndt 12:11:38 AK Platz 113, Gesamt 671 und Katrin Altmayer 13:03:11 AK Platz 9, Gesamt 800 und Sylvia Böhnke-Westphal 13:16:41 AK Platz 11, Gesamt Platz 838, sowie Steffen Wetzel 09:57:18 AK Platz 17, Gesamt 167